Erkennst du dich wieder?

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Schon als kleines Mädchen gab es für mich nur einen Berufswunsch: Ich wollte unbedingt Lehrerin werden. Jeder Teddy und jede Puppe hatten ein eigenes Heft, voller Hingabe spielte ich stundenlang Schule und korrigierte mit Leidenschaft Hausaufgaben und Klassenarbeiten.

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Dieses erfüllende Gefühl und diese Freude trugen mich durch Studium, Referendariat und 20 Jahre Lehrerinnensein. In den letzten Jahren fühlte ich mich immer schwerer, unzufriedener und desillusionierter.

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Die Rahmenbedingungen hatten sich rasant verändert, das eigentliche Unterrichten verlor an Bedeutung und häufig fühlte ich mich allein gelassen - mit all dem, was täglich zu meistern war. Schon morgens auf dem Weg zur Schule nahm ich Gefühle von Druck, Gereizt-/Genervt- und Angespanntsein wahr: immer auf der Hut, welche Zusatzaufgabe oder Hiobsbotschaft auf mich warten würde. Es gab eine Zeit, in der ich mich geschämt habe zu sagen, dass ich Lehrerin bin.

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Ein Sabbatjahr schien für mich die einzig greifbare Lösung, diesen Gefühlen zu entfliehen. Die Aussicht auf ein Jahr Stille, Zeit für mich, in den Tag trödeln und meinen Gedanken mal zuzuhören waren mein Antrieb, die Ansparzeit zu überstehen. Und zeitgleich war da auch eine grosse Angst, wieder zurück in das System Schule zu müssen. Angst, mit meinem Traum Lehrerin zu sein, gescheitert zu sein. Ein Jahr lang ging ich der Frage nach, was mich so erschöpft und auslaugt und wie ich wieder Freude in meinen Beruf bringen kann -  und zwar unabhängig von den Rahmenbedingungen, die ich nicht ändern kann.